Vereinslehrgang 2017

event_note01.04.2017
personIngo Fassbender

Endlich war es wieder soweit. Am 1. April – kein Scherz – konnten wir mal wieder selbst einen Lehrgang durchführen. Da unsere Trainingshalle in Wattenbek etwas zu klein war, zogen am Vorabend unsere Matten in die kleine Sporthalle der Hans-Brüggemann-Schule um. Dank eines Lastwagens ging dies schnell in einem Schwung vonstatten. Am Samstag Morgen konnte es dann losgehen. Es hatten sich leider nur wenige Teilnehmer anderer Vereine eingefunden. Dafür freuten wir uns jedoch besonders über die Teilnahme einiger syrischer Jugendlicher, die seit einiger Zeit eine sportliche Heimat in unserem Verein gefunden haben.

Das Thema lautete "Zentrum-Hand Koordination mit und ohne Waffen". Das "Zentrum" ist ein wesentlicher Faktor bei fast allen Kampfsportarten und liegt (individuell) zwischen Bauchnabel und Solar Plexus. In unserem Fall war gemeint, dass die Hände sich bei den Techniken immer vor dem Körper befinden sollen und nicht zu sehr seitlich oder gar hinten. Nur dann funktionieren die meisten Techniken und man kann vom Angreifer nicht überrumpelt werden. Dieses konnten wir dann auch schnell selbst erfahren.

Unsere Meister Pieter Genzow und Sven Hüser hatten ein sehr abwechslungsreiches Programm mit zwei Einheiten auf die Beine gestellt. Dies zeigte sich schon gleich beim wettbewerbsbetonten Aufwärmprogramm. Beginnend mit leichten, waren wir schnell auch bei sehr anspruchsvollen Techniken angelangt. Dabei wurden teilweise die Hände des Nage locker zusammengebunden, um die Arbeit vor dem Zentrum zu erzwingen. Was eben noch leicht von der Hand ging, wurde dadurch plötzlich zur echten Herausforderung.

Durch den stetigen Wechsel von Übungen mit und ohne Waffe ergaben sich viele Aha-Effekte. Als Waffe wurde der Jo (ein ca. brusthoher Stock) eingesetzt. Dabei konnten die eifrigen Teilnehmer einerseits erkennen, warum bestimmte Techniken (ohne Waffe) genau so durchgeführt werden, wie wir es gelernt haben. Andererseits konnten sie erfahren, wie effektiv die gleichen Techniken mit einem Jo, also mit einem entsprechenden Hebel, sind. Natürlich klappten gerade die schwierigen Techniken nicht auf Anhieb. Dies führte immer mal wieder zu Gelächter, Spaß und Verwunderung - hat doch bei den Meistern eben noch so leicht ausgesehen. Aber diese hatten auch immer ein wachsames Auge und waren sofort mit Rat, Tat und Korrekturen zur Stelle.

Zur Erholung und Stärkung gab es zwischendurch eine Mittagspause. Mit Rindergulasch und Nudeln konnte nicht viel schief gehen. Nur der Nachtisch stellte einige Teilnehmer vor Probleme. So galt es schließlich zu entscheiden, ob es der Schoko- oder Vanillepudding sein sollte. Doch auch hier fand sich für jeden eine zufriedenstellende Lösung. Der Rest der Pause wurde draußen in der Sonne oder z.B. mit Tanzeinlagen auf der Matte verbracht.

Am Ende des Lehrgangs gab es noch einen letzten Höhepunkt. Nach dem Abbau der Matten wurde das Kuchenbuffet eröffnet. Diverse Kuchen und Muffins warteten darauf vernascht zu werden.

Schließlich ging der sehr schöne und interessante Lehrgang zu Ende. Alle Teilnehmer hatten sichtlich viel Spaß, waren aber auch sehr fleißig und konzentriert. Sie haben viel gelernt, neue Erfahrungen gemacht und sicherlich Hunger auf mehr bekommen.

Vielen Dank an alle, die bei der Organisation (von Mattentransport bis Kuchen backen) geholfen haben, und natürlich besonders an Pieter und Sven.

Fotos: Micha Tuschy